Viele kleine Schritte, jeder für sich sehr wichtig.
Es begann schon unter der Woche. Es ist ungezählt, wie oft wir darüber sprachen, dass der Motor in die Erstwartung muss. Natürlich ist es jetzt viel zu spät. Also ran ans Telefon und die Püppi rausgekehrt. Oh man, es klappt immer wieder - ihr Männer seid einfach zu berechenbar. Ergebnis: der Motor ist bereits beim Service und wird - natürlich - am 24.Juli 2012 abholfertig sein.
Das Großsegel war auch eingerissen. Ein Anfängerfehler beim Saisonstart hat (und jetzt kommt seglerisch für Angeber) " die Kedereinfassung am Großsegel, im Bereich des Unterlieks kurz vor dem Schothorn" aufgrissen. Ich kann das auch auf deutsch erklären, aber beim Segelmacher muss man schon mit diesen Begriffen kommen. (Wen es wirklich interessiert - einfach mal anrufen.) Auch hier musste ich ans Telefon, eine Runde hilflos tun und ... tada ... das Segel ist bereits repariert!Na Männer?! Macht mal nach: das süßeste Grinsen aufgesetzt und ... eine weibliche Segelmacherin gesucht :-)
Und nun endlich: ein Wochenende ohne Regen. Da wir dem Wetter nicht trauten, begannen wir sofort mit den Bohrungen im Aussenbereich. Als erstes die Halterungen fürs Bimini versenken - voilá:
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Das kleine weiße Dach ist das Bimini, die Halterungen frisch eingebaut. Nein, der Mast liegt da sonst nicht rum. |
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Das kleine Miststück im Vordergrund ist gemeint. |
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Weißer Kasten = Tiefen- und Windmesser, rechts davon kommt der Plotter (Seenavigationsgerät) hin. |
Ich stand mit schreckensgeweiteten Augen daneben, kühlte meine dicke Wange (Zahn-OP, ein anderes Thema) und sah dem ablaufendem Wasser zu. Ja, es half schon, aber zusehen tat weh.
Jetzt noch die Abdeckung wieder rauf und das Wasserproblem ist (hoffentlich) behoben.
Dieses Prachtstück ist die neue Schaltzentrale für den nachgelegten Strom. Stolz zeigt der Handwerker sein kleines Meisterstück - ist wirklich schön geworden:
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Links=Sicherungen, Mitte=Batteriemonitor, rechts_oben= 230V-Steckdosen, rechts_unten=12V + USB |
Wegen meiner "Unpässlichkeit" komme ich nicht zum Streichen des Unterschiffs. Da beim Säubern so einiges vom Antifouling heruntergewaschen wurde, muss dringend eine ergänzende Schicht rauf. Antifouling verhindert das Festwachsen von Algen und Muscheln am Schiffrumpf. Das Material steht bereit, das Wetter passt (seit heute) - sobald ich wieder fit bin, gehts los.
Bis dahin bin ich Werkzeughalter, Ideenfinder und Aushilfsschrauber. Immerhin werden unsere kleinen Baustellen immer schwieriger:

... muss man erst mal gucken ...
und notfalls dem Blick bis in die Backskiste körperlich folgen. Dass das" körperliche" mit der Zeit sehr anstrengend ist, brauche ich nicht zu betonen.
Also wurde auch am Sonntag hart durchgezogen, Kabel verlegt, die Isolierung der Kühlbox eingepasst (was für ein störriges Unterfangen), und endlich ein Weg gefunden, die Anschlusskabel der On-Bord-Geräte (Plotter, Tiefen- und Windmesser) möglichst wasserdicht nach innen zu bekommen - ohne Strom gehts halt schlecht. Da wir aber am Sonntag nicht mehr so viel Lärm machen durften, haben wir den praktischen Teil unseres Plans in die Woche verlegt.
Wie schon gesagt - viele kleine Tipp-Topp-Schritte, welche uns aber sehr weit vorwärts gebracht haben.
Den Skipper hats endgültig gepackt. Er wird jetzt wohl jeden Abend am Boot verbringen.
Zu Hause läuft für mich neben dem Haushalt (warum kann der nicht auch mal Urlaub machen???) der Countdown für die Reiseplanung:
Hafenverzeichnis und Seekarten studieren, das Benutzerhandbuch für den Plotter auswendig lernen, Verpflegungs- und somit Einkaufsplan erstellen (und irgendwann auch mal einkaufen gehen), Packliste für Küche, Bad und Bekleidung erstellen.
Hatte ich erwähnt, dass wir nebenbei auch noch arbeiten gehen? Ja, wir sind wohl ein wenig Ostsee-gaga, aber das ist OK :-)
Zum Abschluss dieses langen Blogs mal ein weiteres Beispiel dafür, dass das Leben am/auf dem Wasser einfach nur geil ist:
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