Man bekommt den Eindruck, das Wetter über Deutschland gibt es nur noch wie in einer schlechten Hoteldusche - entweder zu kalt oder zu heiß. Heute stand in Berlin alles auf: zu heiß.
... und ich im Stau. Auf dem Weg zum Boot rutschte ich am Dreieck Funkturm in den Stau, der sich die ganze AVUS langzog. So langsam vor mich hinzuckelnd begann ich mich zu fragen, warum ich mir denn vorher solchen Streß gemacht habe. Irgendwie den Job schaffen, trotz U-Bahn-Pendelverkehr schnell nach Hause kommen, ein paar Sachen zusammenpacken und los ... und steh im Stau! Und das nur, weil mitten im Baubereich ein Motorradfahrer sein defektes Bike, statt es an den Rand zu stellen, gemütlich auf der rechten Spur bis zur nächsten Ausfahrt schiebt. Und im Auto hatte ich diese Anzeige (man beachte bitte die Anzeige der aktuellen Aussentemperatur oben rechts):
Das baut doch auf, oder? Draussen kochte der Planet, drinnen ich. Ja ja, ich habe eine funktionierende Klimaanlage, aber ich wusste auch, was mich gleich erwartet. Ich war unterwegs zum Boot, um das trockne Wetter auszunutzen und das Unterschiff zu streichen; ausgestattet mit kompletter Schutzkleidung, da das Antifouling bei der Verarbeitung auch auf Haut und Kleidung ziemlich anhänglich ist. Und so sah das dann aus - nachdem ich endlich ankam, endlich diese doofe Farbdose aufbekommen hatte und bei immer noch 31°C im Schatten diesen figurfreundlichen,Vollplastik-Maleroverall angezogen hatte:
Fragt nicht, was sich unter dem Overall abgespielt hat. Es war die Hölle. Die Idee mit den Gummistiefeln hat das irgendwie noch getoppt ...
Zum Glück war dieses mein Antifouling-Streich-Finale eine gelungene Aktion. Einmal komplett satt drübergerollt und das Boot sah aus wie neu. Ostseealgen und -muscheln, ihr könnt kommen. Ich habe fertig.
Also raus aus den triefend nassen Sachen und schauen, was der inzwischen eingetroffene Baumeister im Boot so werkelt. Ooops, die Verbraucherbatterien (für alles andere als den Aussenbordmotor, der hat zum Starten eine eigene) hatten sich vermehrt und mussten untergebracht werden:
Irgendwie ist das schon wieder ein neues Loch, diesmal im Boden der Achterkoje (hinten quer unter dem Cockpit) - da, wo Harrys rechter Fuß sich gerade versteckt. Irgendwie muss da wohl diese Batterie noch rein. Und Irgendwie sieht das hier nicht aus, als ob wir in 7 Tagen mit diesem Boot in Richtung Ostsee aufbrechen. Wie es im restlichen Boot aussieht (Stichwort: Messiewohnheim) erspare ich euch.
Während Bob der Baumeister in einer für mich beeindruckenden Seelenruhe weiterwerkelt, bekomme ich schon wieder die große Unruhe. Die übliche Unterhaltung folgt: "Das wird nichts, wir kommen nicht pünktlich weg!" "Doch, dass wird."
Ich sollte anfangen, Wetten abzuschließen ...
Für heute reicht es.
Ich brauche dringend was zu trinken, eine Dusche und ein Bett. Harry hat sich noch mit einem guten Freund verabredet. Da ihn dieser vom Boot abholt, komme ich noch in den Genuss, dem Prinzen meines Herzens an diesem heißen Tag einen großen Gefallen tun zu können: Baden gehen! Ich nicht, er:
Baloo, der Turbo-Booster
Ich wollt doch sagen.. das kleine quirlige Ding da im Wasser kenn' ich doch! Baloo! :D
AntwortenLöschenGibts dich noch im festen oder nur noch im flüssigen Zustand? Wenn, dann sollten wir vielleicht den Anzug konservieren.. *gg*
Mach das Harry nicht verrückt, der kann das :)
Ab unter 25°C hatte ich mich dann wieder "verfestigt".
LöschenKlar kann er das. Mit der Ausstattung können wir auch "in acht Monaten rund Grönland" segeln. Wir wollten aber eigentlich nur "mal kurz rund Rügen" :-)