Der gestrige Tag steckt uns zwar noch in den Knochen, aber die Umsegelung von Kap Arkona ist eine Herausfordeurng, die uns aus der Koje holt. Wieder nur ein Kurz-Frühstück, Klarschiff gemacht und nachgetankt - die Windaussichten sind nicht berauschend. Wahrscheinlich müssen wir wieder viel motoren.
Aber wieder falsch vermutet, diesmal positiv für uns. Kaum raus aus dem geschützten Hafen, wehte uns kräftiger Wind um die Nase. Also Bug in den Wind, Segel hoch und los - geradewegs auf Kap Arkona zu. Je mehr wir in die Nähe des offenen Wassers kamen merkten wir, dass das heute nicht nur Spaß, sondern auch viel Arbeit wird. Der Wind nahm zu und steigerte sich auf 4-5 Beaufort, die Welllen hatten auch schon beeindruckende Höhen - für die Größe unseres Bootes.
Also hieß es für mich Rettungsweste an, das Rumturnen zwischen den Segeln könnte heute wacklig werden. Die Regenjacken bereitgelegt und beide Hände an die Ruderpinne. Mit durchschnitlich 5,5 Knoten (Seemeilen pro Stunde) rauschten wir aufs Kap zu und - stolz daran vorbei.
Wind und Wellen waren hier draussen gut unterwegs. Die Wellen rollten von schräg hinten unterm dem Boot durch, der Wind kam aus Richtung Kap und trieb uns enorm vorwärts. Kurz vor der Einfahrt nach Hiddensee hatten wir beachtliche 7,4 Knoten drauf. Zum Beweis ein Screenshot vom Tablet-PC, der bis zur Einsatzbereitschaft des Plotters beim Navigieren hilft und im Bild oben links die aktuelle Geschwindigkeit anzeigt:
Obwohl wir früh dran waren, waren die Häfen auf Hiddensee schon gut gefüllt. Kein Wunder, ab morgen Mittag ist für die folgenden Tage Starkwind mit bis zu 7 Beaufort angesagt. Viele suchen jetzt die schützenden Häfen zum "Abwettern" auf, denn selbst in einer Bucht vor Anker liegend ist das nicht mehr lustig.
Aber wir sind noch ganz gut untergekommen, liegen in einer viel zu großen Hafenbucht in Vitte. Seit Mittag regnet es. Nicht schön, aber erträglich. Immerhin wurden wir die letzten vier Tage mit Sonne mehr als verwöhnt. Wir werden die folgenden Tage zum Ausruhen nutzen, zum Basteln am Boot, zum Einkaufen. Das eine oder andere Mal werden wir aber doch in die Bucht im Norden zwischen Rügen und Hiddensee segeln und ein bisschen Schwerwettersegeln üben - immer in Nähe des schützenden Inselbereiches, keine Sorge.
Hier noch ein Screenshot unseres heutigen Törns. So sieht die Seekarte aus, nach der wir, elektronisch und auf Papier (sicher ist sicher), segeln:
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