Donnerstag, 23. August 2012

Unvermeidbar

Wir versuchen es zu ignorieren - aber es ist unvermeidbar.
Unsere Reise ist zu Ende.
22.August, Marina Neuhof
Wir leben wie in einer Sirupflasche. Alles wirkt langsam, träge. Die letzten zwei Tage haben arg geschlaucht. Die Nerven lagen teilweise blank, der Körper schrie nach Pause. Jetzt sind wir angekommen und lassen uns durch den Tag treiben. Ein ausgedehntes Frühstück, der zweite Kaffee wird im Cockpit in der Sonne getrunken. Endlich mal wieder Nachrichten lesen (der Begriff Datenverbindung läuft bei mir seit diesem Urlaub unter "Luxus"). Ausgiebiges Duschen, Körperpflege, Seelenmassage. Jeder liegt in einer anderen Ecke des Bootes, einer schläft, einer liest.
Es wird nicht darüber gesprochen, es wird nichts dafür gemacht - das Urlaubsende wird gedanklich verdrängt. Jeder Gedanke, der uns von der Ostsee wegbringt, steht auf dem Index. Nur noch diesen Tag so tun, als hätten wir alle Freiheiten der Weltenbummler.
Am Nachmittag raffe ich mich dann doch auf und wasche im hafeneigenen Waschsalon eine riesengroße Fuhre Handtücher. Das war der Auftakt zum Akzeptieren, dass unsere erste große Segelreise zu Ende ist. Wir fangen an, die Abreise zu besprechen. Fahren in den nächstgelegenen Supermarkt und bringen unsere Pfandflaschen weg. Eine 60l-Mülltüte voll mit Wasserflaschen und diverse Bierflaschen. Die Backskiste  war hinterher ziemlich leer :-)
Mehr aber auch nicht. Der Rest an notwendigen Aktivitäten wird verschoben - auf morgen.
Essen kochen und mit einer Flasche Sekt vor den Laptop gesetzt; Filmabend aus der Konserve.
23. August, Marina Neuhof
Viel geschäftiger sind wir nicht geworden.
Nach langem Frühstück - wieder in der Sonne im Cockpit endend - werden die letzten Einträge im Logbuch ergänzt ... OK, die gesamten letzten drei Touren fehlten noch komplett. Erledigt.
Die Pantry und die Naßzelle wurden einer Generalreinigung unterzogen, die ersten Sachen ins Auto gebracht. Spannend war, ob unser Boot mit uns nach Hause kommt. Kurze Antwort: nein. Unser Freund ist so krank geworden, dass er mit seinem Auto definitiv nicht kommen kann.  Das Boot bleibt vorerst hier; wird später abgeholt.
Alle Dinge, die nicht generell aufs Boot gehören, werden wieder in Klappkisten gepackt und im Auto verstaut.
Wir stellen fest, dass unsere Planung richtig gut war. Der Vorrat an Wasserflaschen reicht genau bis zur Abfahrt. Essen haben wir noch für ca. 4 Tage. Wir könnten eigentlich noch das Wochenende ... Nein!  :-)
...
So, das Boot ist ausgekrant und steht auf seinem Trailer auf dem Hafengelände. Wir gönnen uns noch ein gutes Essen und werden anschließend mit unserem Wagen nach Hause fahren.
Am kommenden Wochenende werde ich unsere Tour mal statistisch aufarbeiten und die Zahlen hier abwerfen. Wird bestimmt interessant ...

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